Am Tag des guten Lebens erlebt die Nachbarschaft ihre Quartier einmal ganz anders: ohne Autos, frei von Konsum, offen für alle. Die Menschen kommen zusammen und nutzen den öffentlichen Raum vor der eigenen Tür als Gemeingut. An diesem Tag soll das Unterfeld den Bewohnenden gehören, die ihr eigenes Programm vom guten Leben gestalten.
Zu den Grundsätzen gehört, dass an dem Tag nichts verkauft oder gekauft, sondern nur geschenkt und geteilt wird. Welche Aspekte zum „guten Leben“ gehören, entscheiden die Bürger*innen in den Nachbarschaften selbst. Sie können die neuen Freiräume dazu nutzen, ihre eigenen Ideen erlebbar und sichtbar zu machen. Das passiert beispielsweise durch Tauschmärkte, Strassenfeste, gemeinsames Pflanzen, Musik, Yoga, Tanzen, Essen oder Spielen. Im Austausch mit den Menschen aus dem eigenen Quartier wird Gemeinschaft erfahrbar und die Identifikation mit der Nachbarschaft gestärkt. So entstehen lebendige Quartiere mit engagierten Bewohner*innen, die ihre Nachbarschaft mitgestalten.
Durch die kreative Nutzung von Strassen und Trottoirs soll der Tag auch einen Beitrag zur kritischen Betrachtung des öffentlichen Raums als Gemeingut leisten. Dies alles dient dazu, die Gemeinde, das Quartier lebendiger, demokratischer, nachhaltiger und sozialer zu gestalten – auch über den Tag hinaus.
Die Idee stammt aus Köln. Seit 2013 findet der Tag des guten Lebens dort jährlich in einem ganzen Quartier statt.